Die Laubbeseitigung muss weiterhin der Anwohner vornehmen

Ausgelöst durch einen Bürgerantrag der Anlieger der Drosteallee im letzten Jahr zum Thema Baumfällungen, wurde nun erneut über die Laubbeseitigung in der Gemeinde Südlohn beraten. In der letzten Ausschusssitzung des Ausschusses für Umwelt, Verkehr, Sicherheit und Ordnung legte die Verwaltung ein Konzept zur Laubbeseitigung vor.

Inhalt des gemeindlichen Konzeptes

Inhalt dieses Konzeptes waren die Aufstellung von 59 1,1 m3 Mietcontainern. Weiterhin sollten diese Container von Anfang Oktober bis Mitte Dezember im Gemeindegebiet aufgestellt werden. Es sollte ein Unternehmen beauftragt werden, das die Container zur Verfügung stellt, aufstellt, abholt, wöchentlich einmal leert und die Entsorgung des Laubes übernimmt. Für diesen Service sollten jährlich ca. 15.650 Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Verwaltung benannte in der Sitzungsvorlage 17 mögliche Straßen mit insgesamt 59 Containerstandorten. Gleichzeitig wurden einige Probleme aufgezeigt. Es wurde unter anderem eine mögliche Sichtbehinderung, Einschränkung des Gehwegbereiches etc. aufgeführt.

Standpunkt der WSO

Bereits im Rahmen der Kommunalwahl haben wir uns für die Aufstellung von Laubkörben in der Gemeinde Südlohn ausgesprochen. Dies würde gerade die älteren Einwohnerinnen und Einwohner bei der Entsorgung des Straßenlaubes im Herbst entlasten. Die Anlieger von stark betroffenen Straßenzügen hätten ihre Biotonne auch für anderen Bioabfall wieder zur Verfügung. Wir erhofften uns darüber hinaus eine Aufwertung und Akzeptanz (Imagegewinn) für die Bäume. Oft wird nur die mögliche Arbeit und der damit verbundenen Last im Herbst bei der Laubbeseitigung und Laubentsorgung gesehen. Die Vorteile von Bäumen treten so langsam in den Hintergrund.

Im Rahmen der Beratung haben wir uns dafür ausgesprochen, dass erst einmal eine reduzierte Standortanzahl vorgenommen wird, da es sich um eine Einführungs- und Erprobungsphase handeln würde und gewisse Erfahrungswerte gesammelt werden müssten.

Vorteile von Laubkörben

Gleichzeitig haben wir uns dafür ausgesprochen, dass wir im Gemeindegebiet keine Container, sondern Laubkörbe aus Gitter aufstellen würden. Das Aufstellen von Laubkörben ist bereits in sehr vielen anderen Städten und Gemeinden (z.B. Ahlen, Leer, Gronau, Iserlohn, Warstein usw.) gängige Praxis und hat sich dort mehr als bewährt. Die Laubkörbe haben aus unserer Sicht gleich mehrere Vorteile:

  • sie sind nicht so wuchtig und behindern den Sichtbereich weniger als geschlossene Container
  • sie sind platzsparender und dadurch können geeignete Standorte gefunden werden
  • die Aufstellung kann schnell und unkompliziert durch den Bauhof erfolgen
  • sie bitten ein maximum an Flexibilität bei möglichen Standortoptimierungen
  • die geschlossenen Container lassen die Standorte den gesamten Herbst nach einem Mülltag aussehen. Dies wäre mit Laubkörben nicht der Fall
  • durch das Gitter lassen sich Fremdmaterialien und Fremdbefüllungen schneller und einfacher erkennen und beseitigen
  • die Höhe der Gitterbox beträgt nur 80 cm, so dass das Laub nicht so hoch gehoben werden muss. Dies ist gerade für ältere Menschen viel einfacher
  • Laubkörbe lassen sich platzsparend zusammenlegen und lagern bis zum nächsten Herbst

Kostenfaktor

Ein weiterer sehr wichtiger Vorteil, sind die geringen Anschaffungskosten und die notwendige Lagerkapazität. Eine Gitterbox/Laubkorb kann bereits für unter 150,00 Euro (je nach Ausführung) käuflich erworben werden. D.h. für 59 Laubkörbe (bei der selben Anzahl wie Container) hätten wir 8.850 Euro bezahlen müssen. Diese Investition hätte sich bereits im zweiten Jahr gelohnt, da wir Eigentümer gewesen wären und eine Nutzung der Laubkörbe ohne weitere Mietkosten in den Folgejahren möglich gewesen wäre.

Der im Gemeindeeigentum befindliche Laubsauger hätte dafür genutzt werden können, die Laubkörbe im wöchentlichen Rhythmus zu entleeren. Die Entsorgung hätte über den EGW Wertstoffhof erfolgen können. Sicherlich wären dafür auch noch weitere Kosten entstanden. Aber wie bereits erwähnt, wären bereits ab dem zweiten Jahr nur Personal- und Entsorgungskosten angefallen. Diese Kosten liegen sicherlich weit unter den jährlichen Kosten von 15.650 Euro vom Mietangebot.

Unser Empfinden in der Sitzung war so, dass auch die anderen politischen Akteure die Anzahl der Standorte für zu hoch fanden. Gleichzeitig hatten wir das Gefühl, dass unser Standpunkt zum Thema Laubkörbe anstatt Container auch positiv aufgenommen wurde.

Ergebnis: es bleibt alles so, wie es ist

  1. Die Bäume an der Drosteallee bleiben erhalten. Die Anlieger der Drosteallee erhalten zur Entsorgung des Straßenlaubes von Oktober bis Mitte Dezember weiterhin Mietcontainer.
  2. Als es zu der Abstimmung des gemeindlichen Laubbeseitigungskonzeptes kam, wurde von uns noch einmal konkret nachgefragt, worüber genau jetzt abgestimmt wird. Im Rahmen der Beratung wurden schließlich andere Möglichkeiten und Kompromissvorschläge eingebracht. Zur Abstimmung kam leider nur der Vorschlag der Verwaltung mit 59 Mietcontainern und jährlichen Kosten von 15.650 Euro. Die große Mehrheit der Ausschussmitglieder lehnte den Lösungsvorschlag der Verwaltung ab. Auch das erneute Nachfragen zu den Kompromisslösungen oder den Alternativvorschlägen fand kein Gehör. Über diese wurden nicht weiter abgestimmt.
  3. Wie wir bereits oben geschildert haben, sehen wir die Notwendigkeit die Straßenlaubbeseitigung in der Gemeinde Südlohn neu zu regeln. Die dargelegten Kosten, die Umsetzungsart und die Anzahl der Standorte waren aus unserer Sicht für eine Einführungs- und Erprobungsphase zu hoch. Zumal sinnvolle Möglichkeiten in der Sitzung genannt wurden.

Bei der anschließenden Abstimmung zum genannten Vorschlag hat sich die WSO enthalten.

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